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Jedes Becken hat seine eigene Geschichte

Je nach Erziehung, Partnerschaften, ärztlichen Behandlungen, Geburten, Traumata, deinem Umfeld und auch deiner Körperhaltung ist dein Becken (ich nenne es auch gerne Schoßraum) geprägt. Und somit hat jedes Becken eine andere Geschichte und wir eine individuelle Beziehung dazu. 

Meine Geschichte

Ich hatte lange überhaupt keinen Zugang zu meinem Becken, meinem Unterleib, meiner Gebärmutter, geschweige denn zu meinem Beckenboden. 

  • Dass meine Gebärmutter existiert, hab ich im Biounterricht gelernt. 
  • Dass es zwei Hüftknochen gibt, wusste ich, weil ich sie sehen kann. 
  • Meine Periode (mit starken Unterleibsschmerzen) hat mich immer genervt und dagegen auch die Pille genommen. 
  • Wie der weibliche Zyklus wirklich funktioniert, hat mir nie jemand erklärt.
  • Mit meinen Partnern hab ich wenig über meinen Schoßraum gesprochen und mich auch nicht wirklich getraut hinzuschauen.

Mit allem anderen “da unten”, was ich nicht sehen konnte, habe ich mich lange nicht beschäftigt. 

Erst durch meine regelmäßige Yogapraxis, meine beiden Geburten und die Arbeit mit Andrea Kampermann habe ich meinen Schoßraum wirklich kennenlernen können. Und bin total dankbar dafür, denn ich durfte erfahren, welche Kraft in unserem weiblichen Becken schlummert. Nicht nur physisch, auch energetisch.

Die körperliche Ebene

Welcher Teil des Körpers ist am Wichtigsten und entscheidend für eine gute Körperhaltung?

Die Füße? Nope. Die Beine? Nee. Die Bauchmuskeln? Nein.

Diese Körperteile sind zwar wichtig, aber nicht die Grundlage oder das Körperteil, welches den Kopf und Rumpf mit den Beinen und Füßen zusammenbringt. Die Grundlage ist der BECKENBODEN!

Der Beckenboden ist mehr als nur das Gestein das den Rest unseres „Gebäudes“ stützt – er beherbergt unsere Energie und beeinflusst wie wir uns beim Stehen, Sitzen, Gehen halten und wie wir Sex haben. Mit anderen Worten, der Beckenboden ist der Schlüssel zur Durchführung aller alltäglichen Aktivitäten!

Der Beckenboden ist eine Muskelgruppe, die sich am unteren Ende des Beckens befindet. Diese Muskeln sind zur Seite an den Sitzknochen befestigt, vorne am Schambein und hinten am Steißbein. Diese Muskeln haben eine ernsthafte Aufgabe: Sie halten unsere Bauchorgane in der richtigen Lage. Sie sind Teil der Plattform für die Vulva und Schambehaarung. Und sie verwalten auch was „da unten“ hinein- und hinausgeht (Wasserlassen, Stuhlgang, sexuelle Aktivität). Wenn der Beckenboden außer Balance ist, kann auch alles darauf Oberkörper, Schultern, Hals, Kopf und alles darunter – Leisten, Beine, Füße – aus dem Gleichgewicht sein.

Ein gesunder Beckenboden gleicht einer sprudelnden Quelle. Ein hochkompliziertes umfangreiches Nervensystem durchläuft alle drei Beckenbodenschichten, welche im untersten Energiefeld unseres Körpers liegen. Bei Muskelaktivierung strömen Impulse über das Rückenmark zum Gehirn. Dabei werden wichtige Körperzentren von oben nach unten und unten nach oben angeregt. Es ist ein unermüdlicher dynamischer Energiefluss.

Die psychische Ebene

Auch Stress, Verspannungen und sorgenvolle Gedanken können den Beckenboden verspannen. Auch wenn wir uns erledigt und nicht in unserer Mitte fühlen, ist der Beckenboden meist schwach. Anders herum, wenn wir klar geordnete Gedanke haben, in unserer Geisteskraft sind und uns psychisch in unserer Kraft fühlen, wirkt sich das positiv auf den Beckenboden aus.

Die Kraft aus dem Beckenraum

Nicht nur auf körperlicher Ebene spielt der Beckenboden für Aufrichtung und Stabilität eine wichtige Rolle. Auch auf energetischer Ebene, hilft er uns in unserer Mitte zu sein, uns zu erden und Selbstvertrauen aufzubauen.

  • Der Beckenraum ist der Ort der Schöpfung, hier wird Leben gezeugt. Das Leben eines jeden Menschen beginnt im Becken.
  • Im Beckenraum sitzt die Gebärmutter, welche bei den Naturvölkern als Mutter aller Zellen beschrieben wird.
  • Das Becken ist der Ort unserer weiblichen Kraft.
  • Der Beckenboden ist der Ort des Wurzelchakras, unseres Basis-Energiezentrums (Muladhara), durch das wir direkt mit der Erde verbunden sind.
  • Das Becken ist der Ort, an dem wir Gefühle verstauen, die wir nicht weiter beachten möchten/können/dürfen.

Die Yogis und Naturvölker nutzen diese Kraftquelle schon seit Jahrtausenden für körperliches und seelisches Wohlbefinden. 

Leider wird das Becken, der Beckenboden und auch der Schoßraum immer noch sehr oft völlig übersehen und missverstanden.

Was das Patriarchat mit unserem Becken "gemacht" hat

Wir haben unseren Beckenraum oft schlecht behandelt. Ihn in Korsetts gesteckt, in zu enge Jeans gezwängt, ihn mit High Heels verstellt. Er wird manikürt, frisiert und gewachst. Warum das Ganze? 

Eine Antwort dafür liegt in der patriarchalen Politik, die durch die Männer gemacht wird. Der weibliche Beckenraum wird beschämt (“Nimm deine Schmerzmittel, verstecke deine Tampons und sei diskret”), er ist bewaffnet (“Du bist heute so grantig. Hast du wieder deine Tage?), und wird verteufelt (“Bedeck dich, damit die Männer nicht in Versuchung kommen, die Röcke sollten über die Knie gehen”). 

Die patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft sind auch der Grund dafür, dass viele von uns Frauen (mir ging es nicht anders!) von ihrem Beckenraum, dem Beckenboden und dem Schoßraum getrennt sind. Und die Folge: Nicht nur leiden immer mehr Frauen unter Unterleibskrankheiten und Schmerzen während und vor ihrer Menstruationsblutung. Immer mehr Frauen kennen sich nicht richtig. Sie kennen ihren Beckenboden nicht.

Ein gut funktionierender, entspannter Beckenboden sowie eine gute Verbindung zu unserem Schoßraum gibt uns eine gute Anbindung an die Erde, stärkt unsere Intuition, lässt die Lebensenergien frei durch uns fließen und uns Frauen in unserer weiblichen Kraft mit Leichtigkeit leben.

Restore your roots

Es ist an der Zeit, Tabus zu brechen und uns wieder unserer weiblichen Kraft unseren Beckenraum zu öffnen. Lasst uns offen über den Beckenboden und unseren Schoßraum sprechen. Let’s restore your roots! Und komme wieder zu deinen Wurzeln.

Mein Restore Your Roots Programm hilft dir, dich wieder mit deinem Beckenraum zu verbinden, eine starke Mitte zu schaffen und Leichtigkeit und Fülle in dein Leben zu bringen. 

Hier findest du mehr Infos zu meinem Restore Your Roots Programm. Ich freu mich, wenn wir uns bei meiner kostenfreien Challenge oder meinem Onlinekurs kennenlernen! 

Quellen: Leslie Howard: Pelvic Liberation; Blandine Calais-Germain: The Female Pelvis; Beckenboden in Bewegung